Pfadfinden fordert nach unserem Verständnis den ganzen Menschen. Unser Verband ist interkonfessionell und koedukativ. Grundlage der Arbeit ist die pädagogische Konzeption des BdP. Unser Bund basiert auf der freiwilligen Verpflichtung zu gemeinsamen Regeln und Selbstorganisation.
Wir suchen den Wert des Lebens jenseits materieller Zwänge und bieten die Möglichkeit, die eigene Persönlichkeit vielfältig zu entwickeln. Pfadfinder*innen sind Menschen, die sich sozial und ökologisch engagieren, die für Mitmenschen einstehen, die Toleranz üben und sich für die Demokratie einsetzen. Wir richten unser Handeln nach dem Anspruch aus, die Welt ein bisschen besser zu verlassen, als wir sie vorgefunden haben.
Pfadfinden ist ein großes Experimentierfeld. Orientierung bieten unser Versprechen und unsere Regeln. Kinder und Jugendliche gestalten gleichberechtigt das Leben in der Gruppe. Niemand wird überrumpelt, niemand soll abseits stehen. Die Meinung jedes*r Einzelnen zählt. Wir achten die Würde der anderen, schützen die Umwelt und übernehmen Verantwortung – alles freiwillig, ohne Zwang. Wir engagieren uns für eine bessere Gesellschaft, eine bessere Welt. Nicht nur, wenn wir zusammen sind, sondern überall und Tag für Tag.
Dieser Beschluss wurde auf der 52. Bundesversammlung des BdP gefasst:
"Wir, als BdP, sprechen uns aus aktuellem Anlass erneut gegen antidemokratische rechte Kräfte und für eine vielfältige Gesellschaft aus. Wir leben in einer bunten Gesellschaft, die von Vielfalt und Menschen unterschiedlicher Herkunft samt ihrer Kulturen geprägt ist. Wir sind ein Teil dieser bunten Gesellschaft und setzen uns aktiv für diese ein.
Mit Sorgen blicken wir auf die aktuellen Entwicklungen der AfD und anderer rechter Gruppen. Es findet eine fortlaufende Normalisierung rechtsradikaler Denkmuster und Sprache statt. Auch so wird versucht, den Rechtsstaat und unsere demokratische Grundordnung zu untergraben. Die AfD ist eine Partei, die Ausländer*innenfeindlichkeit, Sexismus, Fremdenhass, Rassismus, Nationalismus, Ableismus und Intoleranz gegenüber Andersdenkenden und Personen, die nicht in ihr Weltbild passen, verbreitet. Als Teil einer bunten Gesellschaft unterstützen wir die Demonstrationen gegen antidemokratische rechte Kräfte und sind jeder Person dankbar, welche sich für Demokratie stark macht, auch in Kluft und Halstuch.
Wir bestärken unsere Positionierung „Demokratie erhalten“ von 2016. Der BdP ist offen für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, sexuellen Orientierung, Religion oder Gender. Diskriminierung und demokratiegefährdende Einstellungen, wie sie die AfD und andere rechte antidemokratische Kräfte und Organisationen vertreten, haben dagegen bei uns keinen Platz. Die Bundesleitung wird beauftragt, unsere Position nach Außen hin zu vertreten und die LV und Stämme bei jugendpolitischer Bildung für Demokratie zu unterstützen."
Dieser Beschluss wurde auf der 43. Bundesversammlung des BdP gefasst:
"Für uns Pfadfinder*innen sind Weltoffenheit, Toleranz, Frieden und Völkerverständigung keine diskutablen Ansichten, sondern grundlegende Werte, für die wir eintreten und für deren Verwirklichung die weltweite Pfadfinder*innenbewegung steht.
Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder tritt ein für eine bunte Gesellschaft, für Menschlichkeit sowie für ein friedliches und tolerantes Miteinander. Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder positioniert sich eindeutig gegen Rassismus und jegliche Art von Rechtspopulismus.
Politische Tendenzen, die in rechtspopulistischen, demokratie- und menschenfeindlichen Positionen zum Ausdruck kommen, sind nicht zu verharmlosen und nicht widerstandlos hinzunehmen.
Wir fordern unsere Mitglieder und alle Pfadfinder*innen daher auf, weiterhin für unsere demokratischen Werte einzustehen und diese vorzuleben.
Wir fordern die Entscheidungsträger*innen aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft auf, gegen Rassismus, Nationalismus und Rechtspopulismus einzustehen. Der politische Einfluss muss sich gegen diese Tendenzen richten und für die Stärkung der demokratischen Grundordnung und der verfassungsmäßigen Grundrechte einstehen. Wir fordern die Politiker*innen auf, sich entschieden für Integration und Menschenfreundlichkeit einzusetzen und entsprechende politische Möglichkeiten zu nutzen."
Auch dieser Beschluss wurde auf der 43. Bundesversammlung des BdP mit deutlicher Mehrheit gefasst:
"Beim Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. und allen seinen Untergliederungen ist jeder Mensch willkommen. Vor allem auch junge Menschen mit Migrationshintergrund und solche, die sich auf der Flucht vor unter anderem Krieg, Verfolgung, Unterdrückung, Naturkatastrophen oder wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit befinden, begrüßen wir in unseren Gruppenstunden, auf unseren Lagern und Fahrten und auf allen sonstigen Aktionen. Ausdrücklich möchten wir junge Menschen mit Migrationshintergrund nicht nur willkommen heißen, sondern auf sie zugehen, um Begegnungen auf Augenhöhe zu ermöglichen und voneinander zu lernen.
Wir begrüßen die große Welle der Solidarität und Unterstützung in der Gesellschaft und wollen unseren Beitrag zu Frieden und Toleranz leisten. Gleichzeitig treten wir ausländerfeindlichen Protesten und Stimmungsmache gegen Menschen, die Schutz bei uns suchen, entschieden entgegen. Als Pfadfinder*Innen verurteilen wir alle rassistischen und nationalistischen Parolen und Handlungen scharf.
Wir dulden in unseren Reihen keine Form von Ausgrenzung, Diskriminierung und Hass gegenüber anderen Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer körperlichen oder geistigen Fähigkeiten, ihrer Hautfarbe, ihrer Religion, ihrem sozialen Status oder ihrem Aufenthaltsstatus."
Als international agierender Jugendverband möchten wir unsere Mitglieder darin unterstützen, den Rahmen der SDG kennenzulernen und damit zu arbeiten sowie programmatische Impulse setzen.
Anstatt einzelne Projekte auf Bundesebene anzustoßen, möchten wir nach dem Credo "Lehre einen Menschen zu fischen..." arbeiten und unseren Untergliederungen den Umgang mit dem Rahmen der SDG und den bestehenden Materialien ermöglichen.
Als Jugendverband verfolgen wir gemeinnützige Ziele, welche insbesondere die Stärkung der Rechte und Interessen von Kindern und Jugendlichen im Inland und weltweit sowie den Schutz der Umwelt umfassen. Die Sustainable Development Goals (SDG), welche von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden, sprechen in weiten Teilen dieselben Zielsetzungen an. Konkret stecken sie mit ihren 17 Zielen und 169 Unterzielen einen Rahmen ab, der den Weg zu einer nachhaltigen Welt in sozialer, ökonomischer und ökologischer Sicht aufzeigen und somit eine Zukunft für kommende Generationen - inklusive der jetzigen Jugend - sichern soll.
Als Ergebnis eines breiten Konsens der Vereinten Nationen genießen die SDG weltweite Anerkennung und entsprechende Unterstützung von politischer, aber auch gesellschaftlicher Ebene. Zudem wurden im Zuge der offiziellen Bekenntnisse der Pfadfinder*innenweltverbände WOSM und WAGGGS zu den SDG bereits erhebliche Ressourcen zur Verfügung gestellt, um die Arbeit zu den SDG in das Engagement der Pfadfinder*innen einzubetten und Impulse zu Programmen zu setzen. So besteht ein riesiger Fundus an Arbeitshilfen, Projektideen und Berichten, von denen unsere Mitglieder profitieren können, wenn sie gelernt haben mit dem Rahmen der SDG zu arbeiten. Darüber hinaus gibt es eine steigende Anzahl an Fördermitteln, Programmen und Materialien zur Arbeit mit den SDG, die wir uns im BdP durch eine klare Positionierung zu den SDG zu Nutze machen können.
Als Bundesebene sehen wir unsere Verantwortung darin, als Multiplikator den Bekanntheitsgrad der SDG innerhalb des Bundes zu erhöhen, indem wir u.a. SDG-Workshops auf unseren Veranstaltungen anbieten. Zudem möchten wir (die vorhandenen und ggf. zusätzliche) Arbeitsmaterialien zur Verfügung stellen und leicht zugänglich machen. Dabei werden die Inhalte so aufbereitet, dass unsere Landesverbände und Stämme selbstständig Aktionen zu diesem Thema durchführen können. Sie sollen den Rahmen der SDG nutzen können, um konkrete Handlungsmöglichkeiten im eigenen Pfadfinderumfeld ausmachen zu können. Im Weiteren sollen sie dazu ermutigt werden, sich kritisch mit der aktuellen globalen Situation/ihrer lokalen Lebensrealität auseinanderzusetzen, um ihren eigenen Beitrag zur Schaffung einer nachhaltigen Welt ermitteln und leisten zu können.
Da in unseren Augen nur ein gesellschaftsübergreifendes Streben die Erreichung der von den Vereinten Nationen formulierten Ziele ermöglicht, wünschen wir uns, dass unsere Mitglieder unsere Arbeit mit den SDG als Ausgangspunkt nehmen, um nachhaltige Lebensweisen auch in ihren Alltag zu integrieren.