Pfadfinden ist ein großes Experimentierfeld. Orientierung bieten unser Versprechen und unsere Regeln. Kinder und Jugendliche gestalten gleichberechtigt das Leben in der Gruppe. Niemand wird überrumpelt, niemand soll abseits stehen. Die Meinung jedes*r Einzelnen zählt. Wir achten die Würde der anderen, schützen die Umwelt und übernehmen Verantwortung – alles freiwillig, ohne Zwang. Wir engagieren uns für eine bessere Gesellschaft, eine bessere Welt. Nicht nur, wenn wir zusammen sind, sondern überall und Tag für Tag.
Pfadfinden fordert nach unserem Verständnis den ganzen Menschen. Unser Verband ist interkonfessionell und koedukativ. Grundlage der Arbeit ist die pädagogische Konzeption des BdP. Unser Bund basiert auf der freiwilligen Verpflichtung zu gemeinsamen Regeln und Selbstorganisation.
Wir suchen den Wert des Lebens jenseits materieller Zwänge und bieten die Möglichkeit, die eigene Persönlichkeit vielfältig zu entwickeln. Pfadfinder*innen sind Menschen, die sich sozial und ökologisch engagieren, die für Mitmenschen einstehen, die Toleranz üben und sich für die Demokratie einsetzen. Wir richten unser Handeln nach dem Anspruch aus, die Welt ein bisschen besser zu verlassen, als wir sie vorgefunden haben.
Dieser Beschluss wurde auf der 43. Bundesversammlung des BdP gefasst:
"Für uns Pfadfinder*innen sind Weltoffenheit, Toleranz, Frieden und Völkerverständigung keine diskutablen Ansichten, sondern grundlegende Werte, für die wir eintreten und für deren Verwirklichung die weltweite Pfadfinder*innenbewegung steht.
Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder tritt ein für eine bunte Gesellschaft, für Menschlichkeit sowie für ein friedliches und tolerantes Miteinander. Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder positioniert sich eindeutig gegen Rassismus und jegliche Art von Rechtspopulismus.
Politische Tendenzen, die in rechtspopulistischen, demokratie- und menschenfeindlichen Positionen zum Ausdruck kommen, sind nicht zu verharmlosen und nicht widerstandlos hinzunehmen.
Wir fordern unsere Mitglieder und alle Pfadfinder*innen daher auf, weiterhin für unsere demokratischen Werte einzustehen und diese vorzuleben.
Wir fordern die Entscheidungsträger*innen aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft auf, gegen Rassismus, Nationalismus und Rechtspopulismus einzustehen. Der politische Einfluss muss sich gegen diese Tendenzen richten und für die Stärkung der demokratischen Grundordnung und der verfassungsmäßigen Grundrechte einstehen. Wir fordern die Politiker*innen auf, sich entschieden für Integration und Menschenfreundlichkeit einzusetzen und entsprechende politische Möglichkeiten zu nutzen."
Auch dieser Beschluss wurde auf der 43. Bundesversammlung des BdP mit deutlicher Mehrheit gefasst:
"Beim Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. und allen seinen Untergliederungen ist jeder Mensch willkommen. Vor allem auch junge Menschen mit Migrationshintergrund und solche, die sich auf der Flucht vor unter anderem Krieg, Verfolgung, Unterdrückung, Naturkatastrophen oder wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit befinden, begrüßen wir in unseren Gruppenstunden, auf unseren Lagern und Fahrten und auf allen sonstigen Aktionen. Ausdrücklich möchten wir junge Menschen mit Migrationshintergrund nicht nur willkommen heißen, sondern auf sie zugehen, um Begegnungen auf Augenhöhe zu ermöglichen und voneinander zu lernen.
Wir begrüßen die große Welle der Solidarität und Unterstützung in der Gesellschaft und wollen unseren Beitrag zu Frieden und Toleranz leisten. Gleichzeitig treten wir ausländerfeindlichen Protesten und Stimmungsmache gegen Menschen, die Schutz bei uns suchen, entschieden entgegen. Als Pfadfinder*Innen verurteilen wir alle rassistischen und nationalistischen Parolen und Handlungen scharf.
Wir dulden in unseren Reihen keine Form von Ausgrenzung, Diskriminierung und Hass gegenüber anderen Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer körperlichen oder geistigen Fähigkeiten, ihrer Hautfarbe, ihrer Religion, ihrem sozialen Status oder ihrem Aufenthaltsstatus."