Informationen für Betroffene

Wir können das Geschehene nicht ungeschehen machen, aber wir können unseren Blick darauf verändern und die Realität um die Sicht der Betroffenen ergänzen sowie uns der Verantwortung stellen. Wir wollen aus möglichen Fehlern lernen.

Wir danken allen Menschen von Herzen, die den Mut und die Kraft aufgebracht haben mit ihrer Geschichte zur Aufarbeitung beizutragen.

Auch wenn die Studie vorbei ist, geht die Aufarbeitung weiter. Wir werden nun auf Basis der Ergebnisse der Studie und der ausgesprochenen Handlungsempfehlungen unsere Präventions- und Interventionsarbeit überprüfen und haben bereits einen umfassenden, partizipativen Prozess zur Schutzkonzeptüberarbeitung begonnen.

Am 10. März 2024 laden wir gemeinsam mit der DPSG und dem VCP nach Frankfurt am Main zu einem Betroffenentreffen ein. Hier wird, geleitet durch eine externe Moderation Raum geschaffen für die Begegnung von mittelbar und unmittelbar Betroffenen/Erfahrenen von sexualisierten Grenzverletzungen in den Verbänden. Ein Austausch mit den Vertreter*innen der Bundesverbände ist, wenn gewünscht, möglich.

Kontakt

Wenn du weiterhin deine Geschichte mitteilen möchtest, wende dich an: aufarbeitung@pfadfinden.de oder benutze das anonyme Kontaktformular unter www.pfadfinden.de/kinderschutz/aufarbeitung.

Externe Hilfe und Beratung findest du hier: www.nina-info.de.

Viele Fragen und Antworten zum Aufarbeitungsprojekt und zur Studie haben wir in einem umfangreichen FAQ gesammelt. Bei weiteren Anmerkungen und Fragen kontaktiere uns gern unter aufarbeitung@pfadfinden.de.

Aufarbeitungskommission

Neben der Möglichkeit dich beim BdP unter aufarbeitung@pfadfinden.de zu melden, steht dir auch die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs für vertrauliche Anhörungen zur Verfügung.

Die Kommission möchte mithilfe der Geschichten von Betroffenen die sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen in Deutschland offenlegen. Informationen zum Ablauf der vertraulichen Anhörungen findest du unter https://www.aufarbeitungskommission.de/service-presse/service/faq/.

Ziel der Kommission ist es außerdem, die Hilfe- und Unterstützungsangebote für heute erwachsene Betroffene zu verbessern. Dies betrifft neben ausreichenden Therapieangeboten auch die genügende finanzielle Ausstattung von spezialisierten Fachberatungsstellen und Selbsthilfegruppen. Die Geschichten der Betroffenen können darüber hinaus dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche heute besser vor sexuellem Missbrauch geschützt werden.

Betroffenenvertretung

Bei uns können und sollen Betroffene nicht nur als Zeitzeug*innen gegenüber der wissenschaftlichen Begleitung durch das IPP zu Wort kommen, sondern, wenn gewünscht, auch aktiv den Prozess der Aufarbeitung begleiten. Der Bundesvorstand hat vorerst als Stellvertretung die erfahrene Vertrauensperson Holger Specht in den Beirat des Projektes berufen. Bei Interesse stehen er, der Bundesvorstand sowie die Mitglieder des Arbeitskreises als Ansprechpartner*innen (auch anonym/diskret) zur Verfügung.

Zur Person Holger Specht:

Holger Specht ist selbst Pfadfinder und lange Zeit im Leitungskreis des DPB (Deutscher Pfadfinder Bund) aktiv. Holger hat in seinem eigenen Verband die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt angestoßen und setzt sich unter anderen im Projekt „Tabubruch“ für die offene Aussprache über sexuelle Gewalt im Kontext von Jugendarbeit/Bündischer Arbeit ein. Beruflich ist er als Mediator und Coach im Unternehmen „Inmedio“ tätig.

Er ist erreichbar unter specht@inmedio.de, der Bundesvorstand ist erreichbar unter vorstand@pfadfinden.de, der Arbeitskreis über aufarbeitung@pfadfinden.de.

Über sexualisierte Gewalt in Organisationen sagt er: „Handlungsleitend in der Prävention, der Intervention und der Aufarbeitung ist die Betroffenenperspektive. Im Subtext unseres Handelns sollten sie stets „hören“: Wenn ich mich hier entscheiden würde, mich zu melden, werde ich ernst genommen und meine dann aufgewendete Kraft hat konstruktive Folgen.“

Über das Projekt Echolot sagt er: „Wenn ein Bund gewissenhaft und wissenschaftlich aufarbeitet, hat das neben der vorbildhaften Wirkung auch einen Effekt für alle Bünde in Deutschland. Ich freue mich, dabei zu sein und lernen zu dürfen, wie Aufarbeitung betroffenengerecht funktionieren kann.“